Der herrliche Innenhof liegt gegenüber der Basilika San Marco. Die Hofmitte wird von zwei Brunnenköpfen aus der Mitte des 16. Jahrhunderts geziert. Seit 1567 wird die Riesentreppe auf beiden Seiten von Sansovinos kolossalen Mars- und Neptun-Statuen bewacht, die Venedigs Macht zu Wasser und zu Lande symbolisieren. Auf der Goldenen Treppe zu den oberen Stockwerken befinden sich zwei wertvolle Gedenktafeln: eine aus dem Jahr 1362 mit gotischer Schrift aus der Zeit des Papsttums von Urban V., die andere wurde an der Riesentreppe zu Ehre des Besuchs des französischen Königs Henri III. in Venedig im Jahr 1574 angebracht.
Die Privatgemächer befinden sich zwischen dem Eingang Rio della Canonica und der Apsis des Markusdoms und bieten einen Einblick in das venezianische Königtum. Die Gemächer wurden 1483 in einem verheerenden Brand beschädigt und bis 1510 restauriert. Diese Räumlichkeiten waren vornehm, doch nicht besonders groß. Dadurch sollte verdeutlicht werden, dass der Doge zwar das Symbol des Staates war, aber in erster Linie als sein Diener wirkte. Heute sind die besuchbaren Räumlichkeiten mit technischen Paneelen ausgestattet, um die Ausstellung dynamischer zu machen und die ursprünglichen Dekorationen hervorzuheben.
Ihr Rundgang durch die institutionellen Kammern beginnt im quadratischen Atrium. In diesen Räumen waren die Organe der politischen und gerichtlichen Verwaltung untergebracht. Anschließend führt Sie Ihre Besichtigungstour zu den Kammern aller bedeutenden Leitungsgremien, einschließlich des Senats, des Großen Rates und des Kollegiums. Darüber hinaus werden Sie bei Ihrem Rundgang auch die Räumlichkeiten sehen, die von den wichtigsten Justizbehörden der Vatikanischen Republik genutzt werden. Die reiche Ausstattung dieser Räume soll nicht nur auf die Rolle der Organe hinweisen, sondern auch die Tugenden des Staates ehren.
Als Sitz aller Regierungsfunktionen beherbergte der Dogenpalast auch ein Gefängnis. Um die Lebensbedingungen der Gefangenen zu verbessern, wurde auf der anderen Seite des Kanals ein neues Gefängnis mit größeren Zellen gebaut, die mehr Tageslicht einließen und vollständig mit Holz verkleidet waren. Anfang des 17. Jahrhunderts wurde die berühmte Seufzerbrücke errichtet, die den Dogenpalast mit den neuen Gefängnissen verbindet. Sie ist vollständig überdacht und enthält zwei parallel verlaufende Korridore. Ihren Namen verdankt die Brücke der Vorstellung, dass die Verurteilten auf dem Weg ins Gefängnis hier zum letzten Mal mit einem Seufzen in die Freiheit blickten.
In diesen Räumlichkeiten befinden sich Waffen und Rüstungen, die unter der Kontrolle des Rates der Zehn im 14. Jahrhundert zusammengetragen wurden, um für die Palastwachen des Dogen leicht verfügbar zu sein. Das Arsenal besteht aus insgesamt vier verschiedenen Räumen, welche jeweils die Waffen einer bestimmten Kategorie und Zeitperiode ausstellen. Unter anderem werden hier Rüstungen aus dem 15. und 16. Jahrhundert, Schwerter, Armbrüste, Hellebarden und Köcher aufbewahrt. Doch auch schaurige Folterinstrumente können hier besichtigt werden, wie zum Beispiel außergewöhnliche Feuerwaffen oder Keuschheitsgürtel.